Doppelter Aufstiegsjubel in Sandersdorf
Gaimersheim/Sandersdorf (DK) Aus, aus, aus – das Spiel ist aus! Gestern um 16.45 Uhr brachen auf dem Sportplatz in Gaimersheim alle Dämme. Soeben hatte der FC Sandersdorf nach hartem Kampf beim TSV mit 1:0 gewonnen und sich vorzeitig die Meisterschaft der Kreisklasse 1 Donau/Isar gesichert.
Bild: Aufstieg im Doppelpack: Die Sandersdorfer Fußballer verlebten am Sonntag einen außergewöhnlichen Nachmittag in Gaimersheim: Die zweite Mannschaft siegte mit 3:0 und machte den A-Klassen-Aufstieg vorzeitig perfekt, ehe die „Erste“ des FCS rund zwei Stunden später mit einem 1:0-Erfolg die Kreisklassen-Meisterschaft bejubeln konnte. – Foto: privat
Nach zwei Jahren Abstinenz kehren die Schambachtaler in die Kreisliga zurück, für etliche junge Spieler war es der erste Titel, der dann auch weidlich ausgekostet wurde. Doch damit nicht genug: Im Vorspiel der B-Klasse 2 setzte sich auch die FCS-Zweite mit 3:0 durch, womit sie zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen ist und die A-Klassen-Rückkehr perfekt gemacht hat. Erst vier Stunden nach dem Spielende trafen die Sandersdorfer Fußballer nach einer Triumphfahrt durch die umliegenden Ortschaften am Vereinslokal ein.
Bis es allerdings so weit war, war auf dem sehr schwer zu bespielenden Platz 90 Minuten Schwerstarbeit, Nerven wie Drahtseile bei Spielern und den vielen mitgereisten Fans angesagt. Denn die Gaimersheimer sind noch in den Kampf gegen den Abstiegsrelegationsplatz verwickelt und verlangten den Mele-Schützlingen alles ab. „Gaimersheim hat uns alles abgefordert, der Sieg ist aber verdient. Und was jetzt kommt, haben sich die Jungs mehr als verdient“, meinte Abteilungsleiter Michael Weiß und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen, die Sandersdorfer zeigten aber hier schon die reifere Spielanlage, ohne dies aber in gute Torchancen ummünzen zu können.
In der zweiten Halbzeit wurde dann der Klassenprimus stärker. Das Tor zur Kreisliga schoss in der 58. Minute Manuel Recum. Der Torjäger war mehrere Wochen verletzt und hatte schon am Vorsonntag angekündigt: „Da muss ich dabei sein, egal wie, es muss gehen.“ Und wie es ging! Nach einer Flanke von Markus Hilger schoss er aus elf Metern gegen die Laufrichtung des Torhüters ins lange Eck ein. Danach hatten vor allem Achhammer und wiederum Recum gute Chancen. Die FCS-Abwehr stand sicher, Gaimersheim kam zu keiner guten Möglichkeit mehr. Noch dazu, als sie nach der 80. Minute durch eine Rote und Gelbrote Karte personell um zwei Spieler dezimiert waren.
Dann wurden die FC-Fans immer lauter: „Pfeif doch endlich ab.“ Dann war es so weit, ringsum befreiender Jubel, die Fete konnte beginnen. „Da ist das Ding“ meinte Spielertrainer Giovanni Mele, der gleich in seiner ersten Saison in Sandersdorf den Meistercoup landete. Weiter kam er vorerst nicht, denn Bierduschen gibt es nicht nur beim FC Bayern, sondern auch beim FCS. Und Mele ging es nicht anders als Louis van Gaal. Aber Mele genoss es sichtlich. Bevor die nächste Dusche kam, brachte er noch heraus: „Wer 19 Spieltage lang an erster Stelle steht und dann sieben Punkte vorne ist und nur zwei Saisonspiele verloren hat, der ist verdient Meister.“ Es folgte eine lange Siegesfeier und eine kurze Nacht.
FC Sandersdorf: Meyer. Winkler, Herbert Götz, Thomas Götz, Hilger, Andreas Schneider (75. Kargl), Mele, Fehlner, Pröbstl (85. Lintl), Recum (80. Achhammer), Neumayer.
Von Hans Binder