FCS und TSV fusionieren als Spielgemeinschaft bei der Reserve
Altmannstein/Sandersdorf (flh) Ein altes Sprichwort lautet: Not macht erfinderisch. Was vor einigen Jahren wohl noch für unmöglich schien, soll nun erfolgreich umgesetzt werden. Die beiden Fußballteams vom TSV Altmannstein und FC Sandersdorf hatten in der letzten Spielzeit des Öfteren mit Personalmangel in ihren beiden zweiten Mannschaften zu kämpfen. Der TSV musste seine Reserve im Laufe der Rückrunde aus der C-Klasse Donau/Isar sogar zurückziehen. Und auch die zweite Elf des Kreisligisten FC Sandersdorf musste immer wieder auf Spieler für die Reserve zurückgreifen, die teilweise mehrere Jahre nicht mehr aktiv waren. Die Folge war der Abstieg aus der A-Klasse 1 Donau/Isar. In den letzten Wochen fanden Gespräche zwischen den beiden Vereinen statt.
In einer Ausschusssitzung vor zwei Monaten hatte TSV-Vorstand Gerwin Hallermeier die Idee mit anderen Vereinen die ähnliche Probleme mit ihrer zweiten Mannschaft hätten Gespräche aufzunehmen. Ein glücklicher Zufall, denn Sandersdorfs Sportvorstand Michael Weiß weilte zur Sitzungszeit zufällig in der gleichen Gaststätte und nachdem auch bekannt war, dass der FCS mit Personalnot im Kader der zweiten Mannschaft zu kämpfen hatte wurde kurzentschlossen Weiß in die Sitzung gebeten, um seine Einschätzung zu einer möglichen Spielgemeinschaft wiederzugeben. Nachdem positiven Echo des Sandersdorfer Sportvorstands wurden bei beiden Vereine die Verantwortlichen und Spieler informiert und über das Thema Spielgemeinschaft diskutiert. Am vergangenen Sonntag fand die finale Besprechung mit allen Verantwortlichen der beiden Vereine darunter auch die neuen Trainer, auf Seiten des FC Sandersdorf der Ex-TSV-Coach Stefan Daum und vom TSV Altmannstein das Trainerduo Daniel Winkelmeier (zuletzt TSV Baar-Ebenhausen II) und Co-Trainer Kevin Hoffmann (TSV Reichertshofen) in Altmannstein statt, wobei Hallermeier alle zu diskutierende Punkte für die Teilnehmer auflistete. Leider kommt aus der JFG Schambachtal nicht die Anzahl der Nachwuchsspieler heraus, um jede Reserve eigenständig aufzufüllen.
Der fehlende Nachwuchs, dies ist das Grundproblem
Gerwin Hallermeier
Die Mannschaft geht in der Saison 2019/2020 unter den Namen SG Sandersdorf II in der B-Klasse 1 an den Start. Von jedem Verein sollte ein Betreuer für die Reserve gefunden werden, der als Trainer bzw. Ansprechpartner für die Spieler fungieren sollte. Auf Seiten des FC Sandersdorf stellte sich der bisherige Betreuer Benjamin Kargl wieder zur Verfügung auch in der Spielgemeinschaft an der Seitenlinie Entscheidungen zu treffen. Beim TSV war die Suche schwieriger, dennoch hatte Hallermeier und TSV Abteilungsleiter Uli Hruza bereits seine Wunschlösung für die Position eingeladen. Daniel Multerer, Torjäger der TSV-Reserve und in mehreren Ehrenämtern aktiv wurde gebeten mit Kargl die Betreuung der gemeinsamen Mannschaft zu übernehmen. Nach einer kurzen Bedenkzeit zeigte sich Multerer bereit.
Für uns ist Daniel auch die Wunschlösung aus der Altmannsteiner Seite. Er kennt nahezu jeden Spieler aus unseren Kader und harmoniert mit Kargl bereits hervorragend
Michael Weiß, Sportvorstand FC Sandersdorf
Nachdem der wichtigste Punkt geklärt war, wurde über den zukünftigen Spielort diskutiert. Nachdem der Großteil der Spielgemeinschaft vom FCS gestellt wird, soll im ersten Jahr im Sandersdorfer Felsenstadion gespielt werden. Sollte die erste Mannschaft des TSV und die Spielgemeinschaft die gleichen Gegner mit beiden Mannschaften haben, wird der Spielort nach Altmannstein verlegt. „Wichtig ist die sofortige Kontaktaufnahme mit dem Gruppenspielleiter Ludwig Schmidt, damit der FCS und der TSV jeweils am denselben Sonntag seine Heimspiele haben, damit der Spielplan angepasst wird und das Vorspiel weiterhin von der Reserve gespielt werden kann“, so Hallermeier. Trainieren sollen vorerst die Spieler der Spielgemeinschaft bei den jeweiligen Vereinen. Nach den ersten Trainingswochen und vor dem ersten Vorbereitungsspiel soll dann regelmäßig am Freitag eine separate Trainingseinheit für die Reservespieler stattfinden. Die Kommunikation zwischen den Trainern und Betreuern beider Vereine muss nach jeder Trainingseinheit funktionieren sind sich beide Parteien unisono einig. „Der Konkurrenzkampf im Kader der beiden ersten Mannschaften und in der Spielgemeinschaft wird durch die Fusion definitiv erhöht“, so die Trainer. Je nachdem wo die Heimspiele der Spielgemeinschaft stattfinden, sollen die Trikots des Vereins verwendet werden. Für die Spielgemeinschaft soll somit vorerst kein eigener Trikotsatz angeschafft werden. Auch im nächsten Punkt waren sich die beiden Vereine einig. Sämtliche Kosten für den Spielbetrieb, Schiedsrichter, Getränke, Trikotwäsche oder ärztliche Versorgung soll nach einen Schlüssel gerecht aufgeteilt werden. „Als nächstes müssen beide Vereine die neue Spielerliste für die Spielgemeinschaft auf der Homepage des bayrischen Fußballverbands befüllen“, so Hruza zu den Teilnehmern. Alle Verantwortlichen beider Vereine haben eine positive Grundeinstellung zu der neuformierten Spielgemeinschaft. „Es ist die einzige Lösung, es ist die einzig vernünftige Lösung“, so sprüht es aus Hallermeier und Weiß heraus. Gefragt zu den Zielen der neuen Spielgemeinschaft, stapelt Kargl erstmal tief. „Man muss zuerst sehen, mit welchen Kader wir an das Abenteuer B-Klasse antreten können. Nach einer Eingewöhnungsphase, die die Spieler sicher brauchen werden, wollen wir aber eine gute Rolle in der kommenden Saison spielen“, so Kargl. Am Rande der Sitzung wurde auch bekannt, dass der Altmannsteiner Stefan Daum, der zuletzt interimsweise den TSV zum Klassenerhalt in der Kreisklasse geführt hat, im nächsten Jahr an der Kommandobrücke beim FC Sandersdorf steht. Daum und Co-Trainer Manuel Recum, sollen die Schambachtaler auch in der kommenden Saison das schwere Saisonziel Nichtabstieg vollbringen. (Ausführlicher Bericht mit Interview folgt).